Es ist vollbracht. Der PROFOLK e.V. hat gemeinsam mit dem Waldzitherverein Suhl und dem Harzklub Braunlage eine Anmeldung der Waldzither zur Aufnahme in das UNESCO-Bundesverzeichnis Immateriellen Kulturerbes auf den Weg gebracht.
Die Waldzither gehört zur Familie der Kastenhalslauten (nicht verwechseln mit der alpenländischen Tischzither). Solche Instrumente haben in Europa eine ca. 800-jährige Tradition. Thüringer und Harzer Cistern sind ab dem 16.Jh. nachweisbar und waren im Folk-Revival der 70er Jahre nochmals recht populär. Durch den Waldzitherverein in Thüringen und die seit ca. 20 Jahren stattfindenden Cistersymposien konnte eine neue Phase der Wiederbelebung initiiert werden. In den letzten 10 Jahren beschäftigen sich zunehmend Musiker:innen auf verschiedenem spielerischen Niveau mit den in Mitteldeutschland beheimateten Waldzithern und Harzzithern.
Auch durch die Kooperation des Waldzithervereins mit dem PROFOLK e.V. werden sie wieder bekannter. Instrumentenbauer:innen haben neue und funktionale Waldzithern entwickelt, die in der Szene ein weiterer Katalysator für die Beschäftigung mit diesem heimischen Kulturgut sind. Nicht zuletzt konnte die Erforschung der Historie der Waldzither durch Vereinsmitglieder, Hochschulen und Museen in den letzten Jahren neue Impulse erhalten. Es wurden Wanderausstellungen und Vorträge konzipiert, die eine breite Rezeption ermöglichen und auch als Material in der universitären Ausbildung dienen.
Durch die Summe dieser Aktivitäten sind Strukturen entstanden, die eine Wiederbelebung und Weiterentwicklung des Baus und Spiels der Waldzither zur Folge gehabt haben und die Wahrnehmung der Waldzither als identitätsstiftendes Kulturgut nachhaltig fördern. Daher war es höchste Zeit für eine UNESCO-Anmeldung.
Jetzt heißt es Daumen drücken.