Mai 2022
Mai 2022

Mai 2022

Tanz des Monats Mai 2022:

Im Maien die Vögelein singen

Dieses schöne und schwungvolle Lied wurde um 1820 von Hoffmann von Fallersleben in der Gegend von Bonn am Rhein aufgezeichnet und erschien u.a. gedruckt bei Erk/Böhme im „Deutschen Liederhort“ (Band II, S.729). Ähnliche Texte gibt es auch schon seit dem 16. Jh. Die Melodie klingt ein wenig wie eine französische Bourree und vielleicht ist sie von Frankreich mit den Truppen Napoleons zu uns gelangt, auch wenn Ludwig Erk meint, die Melodie wäre wegen der Moll-Tonart „uralt“. Aufgrund der Bourree-Ähnlichkeit der Melodie habe ich eine Tanzform daraus gemacht, die der zentralfranzösischen Bourree „La Chapelotte“ ähnelt und als Symbol für den Maien gibt es in jeder Tanzformation einen grünen Zweig (Birke o.ä.), der immer weitergereicht wird. Wenn es in alten Lieder heißt: „Ich geh den Mai zu hauen“, dann bedeutet das die schöne Tradition eine junge Birke oder Ähnliches abzuschlagen und seiner Liebsten als Liebesbeweis vor die Tür zu stellen. So heißt es auch hier im Text: „… die Lauberen aus Grünheide springen. Sie tanzen, sie springen vor Herzliebchens Tür …“ Damit könnte dieser Tanz sicherlich die schöne Tradition der Maitänze fortsetzen, die leider schon im Laufe des 19. Jh. verloren gegangen ist, weil es wohl in erster Linie Reigentänze waren („Éren den meien, singen und reien“ heißt es schon 1648), die im 19. Jahrhundert generell immer seltener getanzt wurden. Reste davon finden wir heute lediglich noch in den Kindertänzen, bzw. vom Maientanz ist nur der Tanz in den Mai am 30. April übrig geblieben. Die Musik zu diesem neuen Tanz „Im Maien“ ist sehr passend eingespielt von der Ensemble-Band der Osdorfer Tanzwerkstatt im Jahre 2015 unter der Leitung von Reinhard Spielvogel. 

Viel Spaß mit dem Tanz des Monats wünscht Hinrich Langeloh