TWORNA
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TWORNA

Das Trio Tworna holt populäre deutschsprachige Wiegenlieder, Totenlieder, Tanz – und Liebeslieder des 13. bis 19. Jahrhunderts in die Gegenwart – mit Hingabe, Humor und Leidenschaft.
Das Ensemble um die Berliner Sängerin Jessica Jäckel bedient sich dabei eines außergewöhnlichen Instrumentariums: Nyckelharpa, Waldzither, Gitarre in New Standard Tuning, Fretless Bass und allerlei Percussion vom Waldteufel bis hin zur Rahmentrommel. Die neue Versionen der alten Lieder und Weisen bewegen sich zwischen Folk, Pop und Weltmusik. Mit Spielenergie und Sinnlichkeit erzählen Tworna ihre Geschichten neu und bringen die schöne Schlichtheit der Melodien zum Leuchten. Der Name der Band leitet sich ab vom alten slawischen Namen des Dorfes Quohren bei Dresden, in dem Caterina Other (Nyckelharpa) und Frieder Zimmermann (Gitarre, Bass) leben. Er verweist auf die slawische Gottheit „Dvorane“, die Göttin der Schaffenden.

… es ist wie eine Zeitreise in die Vergangenheit. Man sieht die Bilder und Landschaft von früher und taucht in Gefühle der damaligen Zeit ein und die manchmal etwas sehnsüchtig nostalgische Seele findet auch Befriedigung. Man schlägt eine Brücke in vergangene Zeiten und schafft zugleich eine Verbindung im Hier und Jetzt.

Jessica Jäckel von TWORNA

Was ist euer musikalischer Hintergrund?
Jessica Jäckel: Der ist sehr bunt und stetig in Bewegung, da es immer und überall neue inspirierende Musik gibt. Somit kann ich nur ganz allgemein sagen: Von Klassik über Weltmusik bis Jazz, Pop, Electro und Rock ist wohl alles mit im Boot.

Was fasziniert dich an traditioneller Musik?
Es ist wie eine Zeitreise in die Vergangenheit. Man sieht die Bilder und Landschaft von früher und taucht in Gefühle der damaligen Zeit ein und die manchmal etwas sehnsüchtig nostalgische Seele findet auch Befriedigung. Man schlägt eine Brücke in vergangene Zeiten und schafft zugleich eine Verbindung im Hier und Jetzt, erinnert sich gemeinsam, schafft Neues, freut sich über die Verbundenheit und darüber, dass diese alten Lieder ihr Leben lang auf Reisen sein werden.

Wie geht ihr beim Arrangieren vor?
Wir machen es uns gemütlich im Studio unseres Gitarristen Frieder, kochen Tee, nehmen uns drei Schafsfelle und gucken mal was passiert, wenn wir uns dem Lied hingeben. Oft gibt es vorher schon eine kleine Idee zum Beispiel ein Riff, Beat oder eine Vorstellung, wie man das Stück atmosphärisch umsetzen könnte. Davon lassen wir uns dann inspirieren. 

Was wünscht du dir für die Deutsch-Folkszene?
Ich wünsche mir mehr mediale Präsenz und Veranstaltungsreihen, die sich dem neuen Deutsch-Folk widmen und ihn mit anderen Genres kombinieren.

Lieblingsstück

Das barocke Sterbelied vom Schnitter Tod, der mit seiner Sense ohne Rücksicht alles abmäht, stammt aus dem Jahre 1637 und ist auch vor dem Hintergrund des Dreißigjährigen Krieges zu sehen. Es wurde zunächst auf den Tod einer Fürstentochter in Regensburg gedichtet und in den folgenden Jahren samt der Melodie unbekannter Herkunft auf Flugschriften abgedruckt. In einer Fassung aus dem Jahre 1640 wurde das Lied auf 80 Strophen erweitert. Wir haben uns das Lied ausgesucht, weil der Text im wahrsten Sinne des Wortes unsere Fantasie aufblühen ließ durch all die Blumen und Kräuter, die in dem Lied der Sense zum Opfer fallen. In den heutigen Kontext gesetzt könnte das Lied auch als Aufruf für mehr ökologische Vielfalt auf den Feldern gelesen werden, gegen das Artensterben und die industrielle Landwirtschaft, ein Thema, das uns sehr bewegt. 

Lieblingslieder-Playlist (Youtube)

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