Band im Fokus – Erledanz
Band im Fokus – Erledanz

Band im Fokus – Erledanz

Interessiert euch wie traditionelle Musik aus Deutschland klingen kann?
Möchtet ihr Bands besser kennenlernen und eine bißchen hinter die Kulissen schauen, Tips und Tricks und Empfehlungen euer Lieblingsmusiker*innen bekommen? Bands im Fokus stellt Bands vor, die sich mit traditioneller deutscher Musik beschäftigen.
Jede Band postet 3 Monate lang Lieder, Tanzstücke und/oder Tänze die in einer Verbindung zum Deutschfolk stehen.
Sie beantworten eure Frage z.B. wie sie zum deutsch-Trad. gekommen sind und was für sie das besondere an dieser Musik ist.
Sie teilen ihre Lieblingsstücke mit euch und Ideen zum Arrangieren von Stücken und Liedern.
Viel Spaß

Erledanz

Die 7. Band im Fokus ist ERLEDANZ

https://deutschfolk.de/

Es gab einmal eine Zeit, in der das selbstgesungene Lied noch Alltagsbegleiter war, ob bei der Arbeit oder beim geselligen Beisammensein. Die Geschichten, die diese alten Lieder erzählen, sind auf erstaunliche Weise dieselben, die uns auch heute noch bewegen. Lebensfreude, Liebessehnsucht, Abschiedstrauer, unheimliche Begebenheiten, Not und Glück – sie alle finden ihren Widerhall in jahrhundertealten Worten und Melodien. Das Duo Erledanz, bestehend aus Klaus und Henrike Eckhardt (Gesang, Zister, Flöten, Streichpsalter), interpretiert diese Lieder auf seine ganz eigene, sensible Weise und holt sie so ins Heute zurück.

Die Lieder stammen überwiegend aus der Volksliedsammlung „Verklingende Weisen“, die Louis Pinck Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts im deutschsprachigen Lothringen zusammengetragen hat. Die „Verklingenden Weisen“ geben kein Repertoire wieder, das nur in Lothringen gesungen worden wäre. Viele der Lieder sind in unterschiedlichen Varianten weithin im deutschsprachigen Raum bekannt.

Das Duo hat auch eine Sammlung von weitgehend unbekannten Volksliedern veröffentlicht https://deutschfolk.de/liederbuch.html

Das digitale Album von Erledanz findet ihr auf Bandcamp zum download.
→ erledanz.bandcamp.com.

Louis Pinck

Der Herausgeben von „Verklingende Weisen“ Louis Pinck bekleidete kurz nach 1900 in Metz als Domprediger ein wichtiges Kirchenamt und war zudem journalistisch tätig. Zu dieser Zeit gehörte Lothringen noch zum deutschen Kaiserreich. Als er in dieser Funktion öffentlich die Obrigkeit kritisierte,
wurde er in die kleine lothringische Ortschaft Hambach versetzt. Plötzlich einfacher Gemeindepfarrer fand er eine neue Berufung darin, Volkslieder seiner Heimat zu sammeln.
Als gebürtiger Lothringer und Pfarrer gelang es ihm, durch persönliche Kontakte, durch die Vermittlung von Vertrauenspersonen und Zeitungsaufrufe Verbindung zu einer Vielzahl von „Gewährsleuten“ aufzunehmen, die ihm die damals noch bekannten Volkslieder vorsangen oder ihm handgeschriebene Liederhefte überließen.
Das Ergebnis seiner Sammlertätigkeit ist von 1926 bis 1939 in vier Bänden erschienen. Jeder Band enthält einhundert Lieder, Liedvarianten und Anmerkungen.

Über Louis Pinck schreiben Erledanz auf ihrer Webseite https://deutschfolk.de/lieder.html.
Dort kann man auch Wachswalzenaufnahmen aus seiner Feldforschungs-Sammlung anhören.

3. Tantz

Erledanz spielt zwei Tanzmelodien aus der Dahlhoff-Notenhandschrift, die Ende des 18. Jahrhunderts entstanden ist.
Die Noten und Akkorde zu diesem Set findet ihr im nächsten Video.

2. Edelmann und Knecht

Zu dem Lied „Edelmann und Knecht“ schreibt Louis Pinck 1928: „Dieses Lied, dessen älteste Fassung aus einer Liederhandschrift des Jahres 1679 stammt, findet sich in Variationen in ganz Lothringen. Nach Papa Gerné war es ein „‚Rundelied‘, das gerne beim Reigen unter der Dorflinde gesungen wurde“. Papa Gerné war einer Gewährsleute Louis Pincks. Zu den vielen überlieferten Versionen tragen wir unsere eigene bei. So sagt die Müllerstochter in einer anderen Variante zum Abschluss, sie möge den Edelmann nicht, aber „Einen guten Bauer abschlag ich nicht“. Wir haben ihr eine näherliegende Formulierung in den Mund gelegt.

1 Die Band stellt sich vor