Tanzstück des Monats Oktober:
Hopp Marjänneken
Diesen Monat möchte ich gerne den beliebten und schwungvollen Jig „Hopp Marjänneken“ vorstellen. Er eignet sich ausgezeichnet als Chapelloise oder Fröhlicher Kreis.
Ich kenne das Stück von der Band „Bilwesz“, die es 2006 auf ihrer zweiten CD „spring“ aufgenommen haben: Merit Zloch (Hakenharfe, Gesang), Simon Wascher (Drehleier) und Matthias Branschke (Schäferpfeife, Flöte) erschaffen eine Art Popmusik aus dem ländlichen Raum, zwischen Ostsee und Alpen vom 16. bis ins 18. Jahrhundert. Sie spielen traditionelle Musik aus deutschsprachigen Quellen und eigene Kompositionen, die schon 2006 mehr waren als die übliche Schottische oder Walzer; Musik, die nicht wirklich in eine Schublade passt.“ „Hopp Marjänneken“ oder wie sie es nennen, „Hopper M.“, ist einer meiner vielen Favoriten der Band.
Die Melodie stammt aus dem „Tanzbuch aus Arendsee“ (heute Kühlungsborn), welches Anfang des 20. Jahrhunderts vom mecklenburgischen Volksmusiksammler Richard Wossidlo zu Teilen abgeschrieben und dadurch überliefert wurde. Die Sammlung enthält viele Melodien, welche für das späte 18. Jahrhundert typisch sind und wurde 1987 von Dr. Heike Müns zusammen mit anderen mecklenburgischen Handschriften unter dem Titel „Tänze , Stücke und Lieder aus Musizierhandschriften in Mecklenburg“ als Reprint der Originale veröffentlicht.
Informationen zur Handschrift und zu anderen Notensammlungen des deutschsprachigen Raums, findet ihr unter www.tanzmusikarchiv.de.
Ein langsames Lernvideo findet ihr wie immer auf www.youtube.com/tradtanzmusik/
Merit und Mattis organisieren im November das Kurswochenende Pipenbock im Schloss Dreilützow. Neben den tollen Kursangeboten, wird es wahrscheinlich auch wieder den Abend-Programmpunkt „Frisch gezapft -Spielen aus alten Handschriften“ geben. Melodien aus neu entdeckten oder schon bekannten Handschriften werden gemeinsam gelernt und gespielt.