ERLEDANZ
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ERLEDANZ

Klaus und Henrike Eckhardt sind das Duo Erledanz. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, alte Lieder aus der saarländisch-lothringischen Grenzregion wieder zum Erklingen zu bringen, begleitet von Zister, Flöten und Streichpsalter.
Lebensfreude, Liebessehnsucht, Abschiedstrauer, unheimliche Begebenheiten, Not und Glück – sie alle finden ihren Widerhall in jahrhundertealten Worten und Melodien. Es entsteht neue deutsche Folkmusik, abwechslungsreich arrangiert und virtuos gespielt auf außergewöhnlichen Instrumenten. 

… Ich glaube, dass traditionelle Musik helfen kann, in diesen Zeiten von Digitalisierung und modernem Wohlstandsstress eine Sehnsucht nach Einfachheit und Erdung zu erfüllen. Ein Luxusgut, das aber für jedermann ganz einfach zu haben ist.

Henrike Eckhardt von ERLEDANZ

Was fasziniert euch an traditioneller Musik?
Henrike Eckhardt: Traditionelle Musik ist wie aus einem Stück Wurzelholz geschnitzt. Sie ist das Ergebnis von Geist und Hand und etwas Gewachsenem, das lange Zeit überdauert hat und nun warm und formbar in unseren Händen liegt. Etwas ganz Natürliches. 
Klaus Eckhardt: Populäre Musik ist heute weitgehend ein kommerzielles, kurzlebiges Produkt in einem global vereinheitlichten Stil. Traditionelle Musik dagegen hat es geschafft, Jahrhunderte zu überdauern, und legt Zeugnis ab von kultureller Vielfalt.

Was wünscht ihr euch für die (Deutsch-)Folkszene?
Henrike: Ich hoffe, dass diese Musik in der Öffentlichkeit als regionales, handgemachtes Lebenselixier wahrgenommen und konsumiert wird.
Klaus: Ich wünsche mir, dass mehr von den guten Folkmusikern in Deutschland selbstbewusst die traditionelle Musik ihrer eigenen Heimat aufgreifen, am Leben erhalten und weiterentwickeln, anstatt sich ausschließlich an anderen Musikkulturen zu orientieren.

Hat traditionelle Musik eine Zukunft, auch in Deutschland?
Henrike: Ich glaube, dass traditionelle Musik helfen kann, in diesen Zeiten von Digitalisierung und modernem Wohlstandsstress eine Sehnsucht nach Einfachheit und Erdung zu erfüllen. Ein Luxusgut, das aber für jedermann ganz einfach zu haben ist.
Klaus: Traditionelle Musik hat einen nahezu unschlagbaren Vorteil: Man kann sie ohne großen Aufwand selbst spielen. Auf einer großen Vielfalt von Instrumenten, als Anfänger oder Profi, alleine oder zu mehreren, akustisch. Ich glaube, dass das für viele Menschen sehr attraktiv wäre – hätten sie nur die Gelegenheit, diese Art von Musik kennenzulernen. 

Gibt es ein Schlüsselerlebnis, das dich für diese Art von Musik begeistert hat?
Henrike: An eine Sache kann ich mich noch gut erinnern: Ich nahm im zarten Alter von 12 Jahren mit meiner Blockflöte an einem Straßenmusikfestival in Oldenburg teil. Dort kam ein älterer Herr mit weißem, wehendem Haar, Nickelbrille und Gitarre auf uns zu und sang mit ernster, feierlicher Miene den „König von Thule“. Das hat mich so in den Bann gezogen und fasziniert, dass jemand in der Öffentlichkeit ein Lied für jedermann vorträgt, das wie ein Märchen daher kommt aber kein Kinderlied ist. Ein Lied, das man durch ein ganzes Menschenleben und darüber hinaus tragen kann. Das war schon stark und ging unter die Haut.

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